der erste tag

am nächsten morgen standen wir um halb 9 auf. wir frühstückten gemeinsam, jedoch waren wir alle sehr müde vom vorabend und so wechselten wir kaum ein wort. nach dem frühstück, setzten wir uns ins auto und machten uns auf den weg. im auto schienen wir dann alle wach zu werden, als phillip den radio aufdrehte und uns von den "wir sind helden - müssen nur wollen" entgegenplärrte. wir sangen alle mit und machten blödsinn.
um halb 10 ca. kamen wir an und philip schickte mich gleich alleine in die innenstadt, weil er noch zu post musste.
ich machte mich also auf den weg und quatschte eine person nach der anderen an. doch noch bevor ich wirklich sagen konnte, worum es ging, kanzelten sie mich mit irgendeinem spruch ab und gingen weiter. ich war frustriert und traurig, weil ich es noch nicht mal geschafft hatte wirklich ernsthaft mit jemandem über mein anlegen zu sprechen...
um 12 ca. traf ich mich mit phillip auf einen kleinen snack. er fragte mich, wie es mir denn jetz in meinen ersten 2 1/2 stunden ergangen sei und ich glaub, ich hätte fast zum heulen angefangen, wenn ich mir nicht kurz zuvor geschworen hätte, gerade das nicht zu tun.
phillip merkte, dass es mir nicht so besonders ging und versuchte mich aufzuheitern indem er mir von einer lieben alten dame erzählte, die er angesprochen hatte. im laufe der erzählung kam ich drauf, dass es genau die gleiche frau war, die ich nur wenige minuten zuvor angesprochen hatte, die aber zur mir mehr als nur unsympathisch war und frage mich daher: was hatte dieser phillip an sich, dass ihm die menschen zuhörten?
die nächsten paar leute sprachen wir gemeinsam an und ich versuchte mir ganz genau zu merken, wie er mit den leuten sprach.
die nächsten gespräche mit den leuten führte ich wieder alleine und versuchte das, was ich bei phillip gesehen hatte umzusetzen. es funktionierte zwar besser, aber die leute schien es nicht im geringsten zu interessieren, wenn ich von tanzbären oder tierversuchen erzählte.
ich wurde wieder von stunde zu stunde frustrierter. es war shcon 8 uhr abends, um 9 wollte mich phillip abholen, und ich hatte noch immer keinen einzigen menschen davon überzeugen können zu spenden!
gegen ende des tages sprach ich eine kleine familie an, die recht interessiert klang, aber meinte, sie würden es sich noch überlegen wollen. ich hatte von steffi schon gehört, dass leute, die es sich nochmals überlegen wollten meistens nicht mitmachten, weil - aus den augen aus dem sinn - sie es einfach vergaßen.
ich gab den jungen eltern also meine telefonnummer und meinte, sie sollten mich anrufen, sollten sie es sich anders überlegen. diese familie war die letzte, die ich an diesem tag ansprach und ich hatte über eine halbe stunde mit ihnen geplaudert. "zeitverschwendung" dachte ich, ging die straße zurück, richtung treffpunkt und weinte dabei wie ein kleines kind. noch eine halbe stunde, dann war es 9, doch ich konnte nicht mehr!
ich setzte mich gegenüber einer kleiner tankstelle hin, rauchte eine zigarrette und versuchte meine tränen zu trocknen, was mir nicht ganz gelang.
phillip kam um punkt 9 um die ecke und ich packe meine sachen in sein auto, als plötzlich mein handy läutete - diese nette familie hatte sich doch noch dazu entschlossen zu spenden!!!
sie wohnten nicht weit von der innenstadt und so erklärten sie mir den weg dorthin, ich stieg aus und sie füllten mein formular aus. ich war so glücklich und erleichtert!
alle im auto gratulierten mir - steffi, thomas und phillip! wir fuhren nach hause und lachten und erzählten uns, was für lustige leute wir nicht auf der straße getroffen hatten und welche geschichten sie uns erzählten. obwohl wir alle müde waren, saßen wir noch bis tief in die nacht zusammen, tranken bier und lachten.

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